Wie Identitäre, Burschenschafter, AfD, ultra-konservative Denkfabriken und Medien ein Netzwerk der Neuen Rechten geknüpft haben – und die Gesellschaft unterwandern. Den Neuen Rechten ist es gelungen innerhalb weniger Jahre eine eigene Gegengesellschaft zu erschaffen - mit Verlagen, Magazinen, Troll-Armeen, Kleidungslabels, Politikern, Kirchenmännern, sozialen Bewegungen, Künstlern, Think Tanks und einer eigenen Gewerkschaft. Sie wollen den 68er Rollback und einen grundlegenden gesellschaftlichen Wandel. Dafür kapern sie linke Aktionsformen und Themen und bestimmen den Diskurs. Sie sind dabei, die Mehrheitsgesellschaft erst zu unterwandern und später zu übernehmem.
Eine bisher unterschätzte Gefahr. Fast unbemerkt von der Öffentlichkeit ist in den vergangenen fünf Jahren ein immenses Netzwerk von über 80 Stiftungen, Vereinen, Medien und Kampagnen-Plattformen in Deutschland herangewachsen. Über ein Jahr lang haben wir dieses Netzwerk nun bereits ausgeleuchtet. Finanziert wird die Neue Rechte Welle von wenigen, oft im geheimen operierenden, mittelständischen Unternehmern und Industriellen. Viele der Strippenzieher der sogenannten Neuen Rechten sind gar nicht so neu. Auch wenn die Aktionsformen modern wirken, haben viele Funktionäre eine Vergangenheit bei den alten Rechten: In früheren Jahren engagierten sie sich teilweise in autonomen Neonazi-Kameradschaften, bei Rechtsrock-Bands, in der NPD-Jugendorganisation Junge Nationaldemokraten, bei der rechtsextremen Kleinstpartei „Der Dritte Weg“, bei Pro Deutschland, der NPD, den Republikanern oder im heute verbotenen rechtsextremen Wehrsportübungs-Verein „Heimattreue Deutsche Jugend“.
Link:
Neue Rechte: Bis in den letzten, rechten Winkel (Die Zeit)
Die 443 Verbindungen der AfD-Fraktion (taz)